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Ferdinand Hložník

Ferdinand Hložník zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der modernen slowakischen bildenden Kunst.

Ferdinand Hložník
Podpis Ferdinand Hložník

Die Ausstellung von Ferdinand Hložník findet anlässlich des Geburtstages des Künstlers, der sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Gleichzeitig gedenken wir eines Jahrestags der Gedenkgeneration des Zweiten Weltkrieges, der Ferdinand Hložník angehörte. In diesen schweren Jahren schloss er sich einer Generation an, die ihr Werk während des Krieges und nach seinem Ende zu schaffen begann. Zu diesem neuen Meinungsstrom gehörten insbesondere Orest Dubay, Ladislav Guderna, Vincent Hložník, Viliam Chmel, Ján Novák, Ervín Semian, Jozef Šturdík und Ernest Zmeták.

Ferdinand Hložník (1919 Svederník – 2006 Bratislava) zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der modernen slowakischen bildenden Kunst. In seinem Schaffen widmete er sich hauptsächlich der Malerei und Zeichnung, bedeutend sind jedoch auch seine Illustrationen, die als höchste Werte des slowakischen Illustrationsschaffens gelten. Sporadisch arbeitete er an Graphiken.

Die Ausstellung präsentiert Werke aus dem Depot der Galerie Nedbalka. Sie bietet einen Einblick in die kreative Periode des Malers, die mit den Jahren 1958 und 1980 abgegrenzt ist. Den Schwerpunkt der Exposition bilden Arbeiten aus den 1960er Jahren. Dieses Kapitel gehört im Rahmen seines künstlerischen Schaffens zu den bedeutendsten. Den chronologischen Einstieg in die Ausstellung stellen die Werke aus dem Ende der 1950er Jahre dar. Von 1950 bis 1958 dominierten in seinen Arbeiten das Milieu seiner Geburtsgemeinde Svederník, die Landschaft und die Bilder aus dem familiären Umfeld. Ähnlich kommen in seinen Werken auch damalige gesellschaftliche Themen vor, wie zum Beispiel Bedrohung des Lebens, die durch das Thema der gefallenen und lebenden Soldaten konkretisiert ist.

Das drauffolgende Jahrzehnt ist wiederum ein deutliches Zeugnis über die Werte einer immanenten Entwicklungsgesetzmäßigkeit und die Erweiterung um neu geschaffene Werte. Sie weisen auf den inneren Sinn der Chronologie seines Werkes hin. Der Künstler schafft Bilder an der Grenze zum figurativen und abstrakten Ausdruck, wobei er jedoch nie die Grenze einer figurativen Meinung ganz überschreitet. In seinem Werk erscheinen mit einer größeren Dringlichkeit das Symbol, das Zeichen und die assoziativen Elemente. Im Kontext der damaligen Entwicklung inländischer Bemühungen trägt er, zusammen mit den Vertretern verschiedener – insbesondere jüngerer – Generationsgruppen, zu den progressiven Ansichten auf der einheimischen künstlerischen Szene bei. Der Maler entwickelt innovativ die Grundsemantik des Expressionismus und der Expression als die Konzeption eines wichtigen Teils unserer modernen Kultur. Diese ist für ihn bereits seit Beginn seiner kreativen Arbeit im Jahr 1944 typisch. In späteren Arbeiten begegnet man einem künstlerischen Ausdruck allgemeinmenschlicher Zustände und Stimmungen, die er in den 1960er Jahren abbildete. In den 1970er Jahren kommen die allgemeinmenschlichen Situationen dazu, wie zum Beispiel Gespräche oder Erholung. Das Symbol und der Archetyp werden hervorgehoben. Eine charakteristische ikonografische Besonderheit der Malerwelt von  Ferdinand Hložník ist die Wechselhaftigkeit wie auch die Beständigkeit. Anfangs bringt die Wechselhaftigkeit neue ikonografische Themen oder unerwartete zeitgemäße Aktualisierungen. Als die Ikonografie relativ stabil wird, nimmt die Wechselhaftigkeit die Natur von Modifikationen an. Die Beständigkeit der Ikonografie ist auch als ein stabilisiertes ikonografisches Repertoire zu beschreiben, zu dem Ferdinand Hložník seit 1960er Jahren immer wieder zurückkehrt.

Die Ausstellung der Gemäldesammlung von Ferdinand Hložník in der Galerie Nedbalka ist keine abschließende Bilanz. Sie bedeutet jedoch einen wichtigen Schritt zur Kenntnis seines Werks aus der Perspektive der Gegenwart. Aus dieser Sicht öffnet die Ausstellung die Tür zu einem tieferen Verständnis seiner Bedeutung und seiner Botschaft. Gleichzeitig bringt sie den notwendigen Anstoß für eine Neubewertung der Eingliederung des Künstlers in die Geschichte der modernen slowakischen bildenden Kunst.

Ferdinand Hložník

Ferdinand Hložník, der jüngere Bruder von Vincent Hložník, wurde am 18. November 1919 geboren. In den Jahren 1942 – 1946 studierte er in der Abteilung für Zeichnen und Malen an der Slowakischen Technischen Hochschule in Bratislava (bei Professoren Ján Mudroch, Gustáv Mallý, Maximilián Schurmann, Dezider Milly). 1947 – 1948 unterrichtete er am Gymnasium in Svätý Jur, 1948 – 1952 am Realgymnasium in Bratislava. Von 1952 bis 2006 war er als freischaffender Künstler tätig. 1967 wurde ihm der renommierte Cyprián-Majerník-Preis und 1976 der Fraňo-Kráľ-Preis für Illustrationen verliehen. 1982 wurde er mit dem Ehrentitel „Verdienter Künstler“ ausgezeichnet. Ferdinand Hložník starb am 27. Februar 2006 und ist auf dem Friedhof Slávičie údolie in Bratislava begraben.

 

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    Nedbalova ulica 17
    811 01 Bratislava
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